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Clostridien



 



„Gefahrstoff“ Clostridien

In Delaware (USA) publizierte die Forschungsgruppe NACD (NuclearAccesCancerDiceaseTreatment) unter Leitung Prof. Benjamin R. Ruthers in der APRIL-1-Studie in der Januarausgabe des New American Journal of Radiology (NAJR, 2013-01, pp. 38-47) einen Zusammenhang zwischen dem Auftreten eines Colonkarzinoms und einer stattgehabten Clostridieninfektion.

So sei bei Patienten nach einer Darmbesiedelung mit Clostridien das relative Risiko an einem Kolonkarzinom zu erkranken viermal so hoch wie bei der Normalbevölkerung.

Ursachen hierfür sind nicht, wie zuvor angenommen, die Toxine A und B, sondern ein radioaktiver Zerfall bei der Apoptose des Bakteriums. Zum einem entsteht die lokal wirksame Alpha-Strahlung, die zu einer Veränderung des Genoms des Colonendothels führt.

Sie wird als Hauptverursacher einer chronischen Entzündung gesehen, die im Verlauf von bis zu sieben Jahren über diverse präkanzerogene Mechanismen (u.a. Deletion NY45T am kurzen Arm des Chromosoms 16) den Tumor verursacht. Andererseits entsteht beim radioaktiven Zerfall eine geringe Dosis Gamma-Strahlung (ca. 11 nSv/106 Bakterien), die vom Patienten emittiert wird.

Ein Kontakt zum Patienten in zwei Metern Abstand belastet den Außenstehenden in einer Stunde mit einem Dosisäquivalenzprodukt, das ca. 0,03 Röntgenthoraxaufnahmen entspricht. Pflegepersonal, Rettungsdienstmitarbeiter und Ärzte, die regelmäßig mit Clostidrien-postiven Patienten in Kontakt stehen, seien angeblich nicht gefährdet, in Folge der Stahlenbelastung zu erkranken.

Dennoch wird bis zum Erscheinen detaillierter Daten (derzeit läuft die Phase 2 der APRIL-1b-Studie mit insgesamt 4.000 Patienten in 21 Behandlungseinrichtungen in USA und Europa) empfohlen, ein Strahlendosimeter bei regelmäigem Kontakt mit Clostridien-kontaminierten Patienten zu tragen. Wie dies jedoch in der Praxis umgesetzt werden soll, bleibt offen.

 
Ergänzung 04/2014: Die Daten der APRIL1b Studie wurden im Februar 2014 im NAJR (2014-02, pp. 92-99) veröffentlicht. Demnach bestehe aufgrund der emittierten Gammastrahlung keine statistisch signifikante Gefahr für medizinisches Personal im Umgang mit Clostridien-positiven Patienten. Bei 93% (3716/4000) der beobachteten Patienten lag der Emissionswert deutlich unter 5 nSv/106 Bakterien. Nur bei 19/4000 (0,5%) Patienten wurden mehr als 25 nSv/106 Bakterien gemessen, bei nur einem Patienten wurde der Grenzwert von 38nSv/106 Bakterien überschritten. Dieser Patient war jedoch extrem kachektisch (BMI 14,2 kg/m2), so dass hier nicht von normalen Bedingungen gesprochen werden kann.
Ruthers und sein Forschungsteam können somit eine Entwarnung geben, empfehlen abschließend jedoch Schutzmaßnahmen, d.h. Strahlendosimeter bei allen Clotridienpatienten mit einem BMI <17 kg/m2 und das Tragen von Bleiwesten bei einem Patienten-BMI < 15 kg/m2.
Der Ergebnisse der Studie werden im Herbst 2014 in der Gesundheitskommission der EU diskutiert. In Expertenkreisen vermutet man, dass sich keine unmittelbare Konsequenz für medizinisches Fachpersonal ergeben wird. Beunruhigten Arbeitnehmern sollte jedoch in begründeten Fällen ein Strahlendosimeter zur Verfügung gestellt werden.

 

 

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